Gesucht: Digitale Agenda für Österreich

Technologie

Der Wirtschaftsstandort der Zukunft muss ein IKT-Standort sein. Damit Österreich das schafft, braucht es eine digitale Agenda für das ganze Land. In Anfängen gibt es sie bereits.

(c) Michel Mehle
„Seid die Speerspitze einer neuen Aufklärung“ Staatssekretär Harald Mahrer redet Journalisten und Politikern während der Medientage ins Gewissen (c) Michel Mehle

„Es geht nicht um Europa und das Silicon Valley. Es geht um das Pearl River Delta und den Rest der Welt.“ Harald Mahrer ist kein Pessimist. Trotzdem, während der Österreichischen Medientage in Wien zeichnet der Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ein eher düsteres Bild des Wirtschaftsstandortes Österreich. „Wirtschaft Stand dort“, prognostiziert er semi-heiter. Es sei denn, Österreich würde in den digitalen Wandel investieren. 

Der Wirtschaftsstandort der Zukunft muss ein IKT-Standort sein. Darin sind sich bei den Österreichischen Medientagen am 23. September Politiker, Journalisten und Unternehmer einig. Die Konkurrenz befindet sich zunehmend außerhalb der eigenen Grenzen. Vor allem im asiatischen Raum sagt Mahrer. Doch auch im europäischen Binnenmarkt werden sich einzelne IT-Standorte behaupten müssen. Österreich müsse dafür aber noch einen weiten Weg gehen. Zu sehr seien die eigenen Branchen derzeit mit „Nabelschau“ beschäftigt.

Virtueller Campus Wien vernetzt IT-Branche

„Wien hat mit der digitalen Agenda den Anfang gemacht. Wir brauchen aber einen digitalen Fahrplan für ganz Österreich“, fordert Bettina Lorentschitsch, Präsidentin der Julius Raab Stiftung auf den Medientagen. Mehrere einzelne Agenden würden den Zweck nicht erfüllen, sagt sie. „Wir leben im World Wide Web. Die Probleme enden nicht an Stadtgrenzen.“ 

Eine Möglichkeit, wie die Zukunft aussehen könnte hat kürzlich die Digital City Wien mit dem Start des Virtuellen Campus gezeigt. Hier sollen Politik, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure im IT-Bereich vernetzt werden. Ein Projekt, das in Europa bisher einzigartig ist – aber bisher noch auf Wien beschränkt. Martin Giesswein, der Initiator des Virtuellen Campus erklärt, worum es dabei geht.

Die Anfänge einer gemeinsamen IT-Strategie sind bereits erkennbar. Jetzt muss nur noch ein konkreter Plan für das ganze Land folgen. Die Akteure des digitalen Österreichs scheinen dafür bereit zu sein.

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