IPCC: Die Kernbotschaften des Weltklimaberichts

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Der neueste Bericht des Weltklimarats (IPCC) Anfang Oktober ist mit Spannung erwartet worden. Das Urteil fällt denkbar hart aus. Nur beispiellose Anstrengungen in allen Gesellschaftsbereichen können eine globale Erwärmung von mehr als 1,5 Grad Celsius noch stoppen. Die Kernbotschaften im Überblick.

„Der neueste IPCC Bericht ist ein Ohrenbetäubender Weckruf für die Welt.“ UN-Generalsekretär Antonio Guterres hält sich nach der Veröffentlichung des Weltklimaberichts Anfang Oktober auf Twitter nicht zurück. „Es ist Zeit die Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen bevor es zu spät ist.“

Der Weltklimabericht ist mit Spannung erwartet worden. Das Urteil der internationalen Organisation fällt unerwartet klar aus. Nur beispiellose Anstrengungen in allen Gesellschaftsbereichen können eine Erwärmung von mehr als 1,5 Grad Celsius noch stoppen. Derzeit bewegt sich die Welt auf eine Erwärmung von bis zu drei Grad zu.

Die Kernbotschaften des Weltklimaberichts

Die Kernbotschaften des Berichts sind:

  1. Der Klimawandel beeinflusst bereits Menschen, Ökosysteme und Lebensgrundlagen auf der ganzen Welt.
  2. Die globale Erwärmung auf 1,5°C zu beschränken ist nicht unmöglich, würde aber beispiellose Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen erfordern.
  3. Es gibt klare Vorteile einer globalen Erwärmung von 1,5°C im Vergleich zu zwei Grad oder mehr. Jedes Zehntelgrad zählt.
  4. Die globale Erwärmung auf 1,5°C zu beschränken kann mit der Erreichung anderer Ziele einhergehen.

Für die Welt würde eine Erwärmung von mehr als 1,5 Grad unvorhersehbare Krisen bedeuten. „Wir beobachten schon jetzt die Konsequenzen einer Erwärmung um nur ein Grad Celsius durch häufigere Extremwetterlagen, einem steigenden Meeresspiegel und dem Verschwinden der Arktis“, sagt Panmao Zhai, Co-Vorsitzender einer IPCC-Arbeitsgruppe.

Ein halbes Grad ist eine große Sache

Der IPCC-Bericht hebt eine Reihe von Auswirkungen des Klimawandels hervor, die durch eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C gegenüber zwei Grad oder mehr vermieden werden könnten.

So wäre beispielsweise der globale Meeresspiegelanstieg bis zum Jahr 2100 bei einer globalen Erwärmung von 1,5°C gegenüber zwei Grad um zehn cm niedriger. Darüber hinaus würden  bereits bedrohten Korallenriffe bei einer globalen Erwärmung von 1,5°C um 70 bis 90 Prozent zurückgehen, während laut dem Bericht mit zwei Grad praktisch alle verloren gehen würden.

Aktuelle Entwicklungen, wie der Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen oder der laue Kompromiss der deutschen Regierung mit der Autoindustrie, geben allerdings Grund zur Sorge, dass die geforderten Ziele nicht erreicht werden.

„Katowice darf nicht scheitern“

Der Weltklimabericht fließt in einen Prozess namens „Talanoa Dialog“ ein, in dem die Parteien des Pariser Abkommens die Ergebnisse der letzten drei Jahre bewerten werden. Der Dialog wird Teil der nächsten Klimakonvention der Vereinten Nationen (COP 24), die im Dezember im polnischen Katowice zusammenkommt.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußert sich vorab, dass die Konferenz in Katowice ein Moment sei, der nicht scheitern dürfe. Nur, dass er glückt, ist nicht gesagt.

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