
Wer denkt, Brasilien sei im Vergleich zu Europa Jahrzehnte zurück, der liegt falsch. Die Nachhaltigkeitstrends im Bereich Food, Design, Mobilität oder Soziales sind sogar sehr ähnlich zu europäischen Standards. Vegetarier und Veganer haben es beispielsweise immer leichter, sich auch in Restaurants ausgewogen zu ernähren. Kassenschlangen in Supermärkten sind in verschiedene System unterteilt – eine davon ist mitunter für Menschen, die eigene Taschen mitgebracht haben und keine Plastiktüten verwenden.
Ganz weit zurück liegt Brasilien allerdings beim Thema Recycling. Was in Europa nach und nach verboten und vermieden werden soll, bekommt man hier nahezu hinterhergeworfen: Plastik. Unzählige Strohhalme werden für die kühlen Drinks verwendet, die tagtäglich konsumiert werden. Plastiktüten werden in Supermärkten gratis vergeben – häufig werden sie sogar doppelt oder dreifach genutzt, für den Fall, dass eine reißt. Im Restaurant sind Salatdressings und Co. selten in Glasbehältern – auch wieder Einwegplastik. Das und mehr in der Bilderstrecke.
Ankunft am Flughafen, mit dem Uber ins Zentrum. Sicher und günstig.
Am Flughafen in São Paulo, aber auch anderswo wird Uber beworben, ganz im Gegensatz zu Deutschland
Uber-Helfer
Eigens engagierte Uber-Mitarbeiter helfen den Reisenden am Flughafen mit der App.
Meeting Point
An solchen Punkten ist es sinnvoll, sich mit dem Uber-Fahrer während dem Karneval zu treffen, dass er einen in der Menge leichter findet.
Rio de Janeiro
Rauf auf den Zuckerhut geht es mit einer solarbetriebenen Seilbahn.
Erneuerbare Energie
Wenn es eine Sache gibt, die in Rio reichlich vorhanden ist, dann ist es Sonne. Deshalb ist es selbstverständlich, dass Sonnenenergie genutzt, um mit der Seilbahn auf den Pão de Açúcar zu fahren.
Besteck serviert in Plastik
Im Restaurant Alltag - weder schön, noch notwendig
Essig, Öl, Mayo, Ketchup usw.
In den meisten Restaurants bekommt der Gast Plastik zum Essen - statt Essig & Öl in Flaschen oder Salz & Pfeffer in Streuern.
Supermärkte
In größeren Supermärkten wird versucht, die Einkäufer zu ordnen in bspw. "Eltern mit Kindern", "Personen mit bis zu zehn Artikeln" u.a.
Caipirinhas & Säfte
Zu viel Zucker ist ungesund. Das ist auch in Brasilien angekommen. Deshalb wird man mittlerweile beim Bestellen eines Caipirinhas gefragt, ob man ihn zuckerfrei wünsche. Aber seien wir ehrlich: Bei der Menge an ungesundem Alkohol - kommt es da noch auf zu viel Zucker an?
Der Strand gehört uns - der Müll Ihnen
Papierkörbe finden am Strand leider oftmals noch zu wenig Beachtung.
Geld abheben ohne Metall
Beim Betreten der Bank durchläuft jeder mittlerweile einen Metalldetektor, Handys und Co. müssen abgegeben und können auf der anderen Seite wieder eingesammelt werden.
Öffentlicher Bücherschrank
Wie heutzutage in beinah jeder europäischen Großstadt, gibt es sogar in dem kleinen (touristischen) Strandörtchen "São Miguel do Gostoso" einen öffentlichen Bücherschrank
Flaschenstern
Unzählige Glasflaschen wurden für dieses Kunstprojekt gesammelt und ein Fußboden kreiert. Zwischen den Flaschen ist Sand. Spotted in Fortaleza.
Museu do Amanhã, Rio de Janeiro
Das Museu der Zukunft wurde vom spanischen Architekten Santiago Calatrava 2015 entworfen.
Das Museum für angewandte Wissenschaften untersucht die Chancen und Herausforderungen, denen sich die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten stellen muss, aus der Perspektive der Nachhaltigkeit und des Zusammenlebens.
Das Museum der "dritten Generation", zeigt dabei die Veränderungen, Fragen und Forschungsstand zukünftiger Möglichkeiten für die Menschheit auf.
Wo wollen wir hin? Das ist die Frage, die die Hauptausstellung abbildet und über die wir nachdenken sollen.
Beim Ecological Footprint-Spiel beantworten die Besucher Fragen, wie z.B. die von ihnen verwendeten Transportmittel oder die Menge an Fleisch, die sie konsumieren. Das Spiel zeigt, wie viele Erdplaneten wir bräuchten, um den jetzigen Lebensstil zu leben.
Erschreckendes Ergebnis
Anderthalb Planeten mehr pro Jahr würden bei nur mäßigem Konsum benötigt.
Die Auswirkungen des Menschen auf die Erde sind offensichtlich und ihre Folgen sind bereits durch den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt und den erhöhten Säuregehalt der Ozeane sichtbar.
"Mehr" von allem
Wir agieren, der Planet reagiert.
Mehr CO2, mehr Überflutungen, mehr Hitze...
...mehr Gift, mehr Waldrodung...
...mehr und mehr Mensche werden in Städten leben. Das sind nur einige Anzeichen dafür, dass wir uns in der "Epoche der Menschen" befinden.
Anmerkung: Dies ist eine subjektive Wahrnehmung der Redakteurin, die bereits häufig und über längere Zeiträume durch Brasilien gereist ist. Diese Beobachtungen sind auch in Interviews mit Einheimischen entstanden und basieren nicht auf Zahlen oder Fakten.
Fotocredits: DM
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