Energieautark – so fern und doch so nah

Energie

Sich selbst versorgen. Unabhängig sein. Das sind die Folgen der Energiewende und ist der Wunsch von vielen Haushalten, Unternehmen, Gemeinden und Städten.

Energieautarkie beginnt mit Energie sparen. Und das kann jeder. Doch wo genau liegen die Chancen vor allem für kleinere Städte? 

Energieautarkie bedeutet Selbstversorgung. Der Verbraucher nutzt verfügbare Energiequellen und ist nicht mehr von externen Energielieferungen abhängig, also von Gas- und Stromversorgern, Heizöl- oder anderen fossilen Brennstoffkäufen und ist damit unabhängig von unkalkulierbaren, steigenden Kosten. Die Autarkie beginnt beim Einzelgerät, reicht über Nullenergiehäuser bis hin zu einem ganzen Staat.

Es ist im Grunde nichts Neues…

Es gibt bereits mehrere nennenswerte Beispiele, wo das gut klappt: In Deutschland steht das erste energieautarke Haus, das Freiburger Solarhaus, seit bereits über 20 Jahren. Im ländlichen Raum, in Uffenheim hat die Genossenschaft Regional Versorgt einen Plan aufgestellt, um die Nahversorgung zu sichern: „Das Konzept dieser Genossenschaft mit ihren vielfältigen, regional zugeschnittenen Projekten ist nicht nur ein Vorbild für andere, es ist auch auf viele Kommunen in anderen Regionen gut übertragbar“, so Ehrenpräsident Prof. Dr. Rolf Kreibich, vom World Future Council, IZT. Auch Feldheim zeigt seit 2010, wie es in einer kleinen – und der bisher einzigen – Gemeinde gehen kann. Mit der regional erzeugten Energie versorgt sich die Kommune über ein eigenes Netz selbst mit Strom und Wärme. „Angefangen hat alles mit einer Biogasanlage, die wir gemeinsam mit der Agrargemeinschaft Feldheim errichtet haben. Die Agrargesellschaft versorgt ihre Schweinezucht mit Wärme aus der Anlage – auch ihre Verwaltungsgebäude“, so Werner Frohwitter von der Energiequelle GmbH. Später interessierten sich auch Anwohner für diese Art von Wärmezufuhr für ihre Privathaushalte. Zusammen mit der Energiequelle GmbH wurde per Selbstbeschluss die Feldheim GmbH&Co KG gegründet: Ein „Mini-Stadtwerk“, das die Versorgung der 37 Haushalte im Ort übernimmt. „Jetzt zahlen die Bürger 16,6 Cent pro Kilowattstunde Strom, während der Preis bei den großen Stromanbietern brutto bei rund 28 Cent liegt“, rechnet Frohwitter vor.

In Güssing im Burgenland Österreichs funktioniert eine ganze Stadt energieautark – seit 1990 versorgt sie ihre 3770 Einwohner selbst. Fördergelder der EU finanzierten 1996 das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie (EEE), wodurch Energieimporte gebremst werden konnten. Das Kraftwerk beinhaltet eine Versuchsanlage, die aus dem Produktgas einen dieselähnlichen Biokraftstoff erzeugt. Durch die Holzvergasung können in Güssing Strom und Wärme im Wert von 20 Millionen Euro selbst hergestellt werden – das ist sogar mehr als die Stadt selbst benötigt.

Immer mehr Städte wollen in Zukunft autark werden. Die Gemeinde Wüstenrot im Landkreis Heilbronn (D.) setzt sich zum Ziel, bis 2020 für ihre 6.600 Einwohner Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand zu ergreifen sowie die Abwasserentsorgung und Frischwasserversorgung zu untersuchen und auszuwerten. Für die Netzstabilität ist eine intelligente Steuerung von regelbaren Verbrauchern, Speichern und dezentralen Energieerzeugungsanlagen über ein intelligentes Stromnetz (SmartGrid) von wesentlicher Bedeutung.

Derzeit wird in Kärnten (Ö.) die Hälfte des Energiebedarfes aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Angestrebt ist, in 20 Jahren zu 100 % unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Bei der Umsetzung soll ein Energie-Masterplan helfen: „Der Plan hat zum Ziel, dass Kärnten energieunabhängig wird. Wir produzieren soviel Energie, wie wir verbrauchen, vielleicht sogar mehr, dass wir noch etwas verkaufen können“, sagt Rolf Holub (Grüne).

Smart Energy denkt mit

Die Firma Sauper geht hier mit gutem Beispiel voran. Sauper steht für Effizienzpädagogik und Nachhaltigkeit, d.h., auch die Mitarbeiter sollen  für  mehr  Energie‑  und  Ressourceneffizienz sensibilisiert werden; es werden Einsparungspotentiale erkannt und versucht, erforderliche Maßnahmen in den jeweiligen Bereichen umsetzen. Der Geschäftsführer Eckhard Sauper vergleicht die autarken Konzepte und gibt folgende Tipps für Betriebe in anderen Städten: „Energie einsparen kann nur, wer präzise nachvollziehen kann, wo und wie sie verloren geht. Hier setzt Smart Energy an: Es handelt sich dabei um ein intelligentes Energiemonitoring-System, das die Basis für eine erfolgreiche und nachhaltige Energiekostensenkung in Ihrem Betrieb liefert.“

Weiterführende Links:

Projekte bei Sauper

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