Meeresspiegel steigt: „Zum Zögern ist keine Zeit“

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2018 ist der Meeresspiegel außergewöhnlich stark gestiegen. Ein aktueller Bericht der Weltwetterorganisation „gibt Anlass zu großer Sorge“, schreibt UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Was getan werden kann.

3,7 Millimeter – um so viel ist der Meeresspiegel 2018 angestiegen. Das ist nur ein halber Millimeter mehr als 2017. Trotzdem zeigt der aktuelle Report der Weltwetterorganisation (WMO), dass sich der Anstieg der Weltmeere beschleunigt.

Der Bericht, der am 28. März in New York vorgestellt wurde, spricht bereits von zwei Millionen Menschen, die wegen Katastrophen in Verbindung mit Klima ihre Heimat verlassen mussten. Darunter fällt auch der jüngste Zyklon „Idai“, der zu Überschwemmungen in weiten Teilen von Mosambik, Simbabwe und Malawi im südöstlichen Afrika geführt. Möglicherweise „eine der tödlichsten wetterbedingten Katastrophen auf der Südhalbkugel“, so WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

Deutschland und Österreich verpassen Klimaziele

Experten warnen vor weiteren Zunahmen. Demnach sind die vergangenen vier Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Die globale Durchschnittstemperatur an der Oberfläche habe im Jahr 2018 etwa ein Grad Celsius über dem Referenzwert für die vorindustrielle Zeit gelegen. „Zum Zögern ist keine Zeit mehr“, warnt UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.

Die Anstrengungen der Industriestaaten halten sich dennoch in Grenzen. Deutschland und Österreich verfehlen die Klimaschutzziele 2020. In Deutschland spießen sich Einsparungen derzeit etwa an einem Streit zwischen Verkehrsindustrie und Kommission zum Klimaschutz.

Einzelne Maßnahmen gegen den Klimawandel

Auf der anderen Seite haben sich die Politikerinnen und Politiker der EU darauf geeinigt, Einmalplastikteile wie Wattestäbchen und Plastikgabeln zu verbieten, wenn es dafür Alternativen gibt. Ab 2021 soll das Verbot gelten. Und, auch wenn Deutschland seine Klimaziele nicht erreichen wird. Die CO2-Einsparungen betragen durch viele Maßnahmen zwischen 43 und 56 Millionen Tonnen CO2. Das sind 32 Prozent der Treibhausgase. Bis zum Jahr 2030 sollen allerdings 55 Prozent eingespart werden.

In Österreich wollen die Grünen mit einer Öko-Steuerreform ein Comeback schaffen. Deutschland hat so eine Steuer bereits 1999 eingeführt. Allerdings mit einigen Ausnahmeregelungen, die, ironischerweise, etwa Subventionen für fossile Energieträger nach sich gezogen haben.

„Hoffen nützt uns nichts mehr“

Die meiste Aufmerksamkeit für die Klimakrise schaffen derzeit die SchülerInnenproteste rund um Fridays for Future. Sie folgen dem Vorbild der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Am 28. März ist sie für die Proteste von Fridays for Future nach Berlin gekommen. Dort soll sie am Samstag  mit einer Goldenen Kamera geehrt werden.

Zwei Monate später, am 28. Mai, wird sie beim R20 Austrian World Summit in Wien teilnehmen. Zu dieser Klimakonferenz ist neben Mitinitiator und Klimaschützer Arnold Schwarzenegger auch Multimilliardär Michael Bloomberg sowie UNO-Generalsekretär Antonio Guterres geladen. Thunberg, Schwarzenegger und Bloomberg werden die Krise allerdings nicht lösen. Wie Greta Thunberg bei einem TEDx Talk Ende 2018 gesagt hat. „Nach 30 Jahren aufmunternder Worte ist klar, dass uns Hoffnung nichts bringt. Wir müssen nach Taten Ausschau halten. Sobald wir beginnen zu handeln, ist Hoffnung überall.“

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