Das Umzugsproblem

Mobilität Stadtentwicklung

Fertig mit dem Studium? Midlife Crisis? Jobwechsel? Oder einfach nur ein notwendiger Neustart? Ein Umzug steht an. Doch noch ist die Frage, wohin…

Erst der Job oder erst die Wohnung? Innenstadt, Außenbezirk oder auf dem Land, mit dem Auto zur Arbeit oder öffentlich? Seiner Kreativität freien Lauf lassen und selber bauen? Geld, Zeit und durchdachte Planung müssen her. Statistiken zeigen, dass die Entscheidungen oft getroffen werden, ohne sich die Langzeitfolgen zu überlegen. So landet man mitunter abseits von gut erreichbarer und günstiger Infrastruktur und öffentlichen Verkehrsmitteln. MORECO ist eine Orientierungshilfe.

Autos im Verkehr (c) Wikimedia Creative Commons U.S. Census Bureau
Autos im Verkehr (c) Wikimedia Creative Commons U.S. Census Bureau

Im Raum Salzburg pendelt knapp die Hälfte der Bevölkerung und damit scheint damit gut klarzukommen. Laut einer Pendler-Umfrage ist jeder fünfte Arbeitnehmer ist pro Strecke 45 Minuten unterwegs und wohnt im Durchschnitt etwa 20 km vom Arbeitsplatz entfernt. Etwa 1,4 Mio. Deutsche brauchen eine Stunde oder länger, um zur Arbeit zu kommen, so der Mikrozensus 2008. In München beispielsweise ist das Pendeln aus dem Umland sehr teuer, ganz zu schweigen von den Kosten für Wohnraum in der Stadt. Da muss eine Kostenabwägung und ein Haushaltsrechner her. Pendeln kann nervenaufreibend sein und dauert schlicht und einfach lange. Wertvolle Lebenszeit, die man eigentlich lieber mit Familie, Freunden oder Sport verbringen möchte. Sinnvoll nutzen kann mit die lange Bahnfahrt etwa mit dem Lesen einer Zeitung. Mehr Stress und weniger Bewegung birgen ein Gesundheitsrisiko. Dafür spart man oftmals Geld. Welche Standortentscheidung ist somit die bessere? Wer sinnvoll seinen Wohnort wählt, kann die Ausgaben für Mobilität verringern und die eigene Lebensqualität verbessern. Projekte wie MORECO [Mobility and Residential Costs] helfen bei der Entscheidungsfindung:

MORECO zeigt den Zusammenhang zwischen Wohnstandortentscheidungen, Mobilitätskosten und langfristigen Folgeerscheinungen auf und soll dadurch eine nachhaltige Raumentwicklung gewährleisten. Das Projekt wird aus dem EFRE Fonds (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) gefördert.
 
Besonders im Alpenraum hat die entstandene Zersiedelung an verschiedene Orte negative Folgen für die Bevölkerung, aber auch für die Umwelt: Es entstehen eine hohe Abhängigkeit von Privatfahrzeugen bzw. hohe Kosten durch das Pendeln zur Arbeit sowie zu Freizeitaktivitäten oder auch einfach nur zum Supermarkt. Eine niedrige Effizienz des öffentlichen Verkehrs und hohe Infrastrukturkosten u. a. durch den Ausbau und die Instandhaltung des Straßenverkehrs, Zerteilung des Landschaftsraums, hohe Umweltbelastungen durch Schadstoffe und Lärm sind weitere Folgen – und das schlimmste daran: die Lebensqualität sinkt damit längerfristig.
 

Was MORECO tut

MORECO schlüsselt die Kosten für die Wohnungssuchenden auf und berät. Auch werden Wohnbauträger, die Bauwirtschaft, Kreditinstitute, Behörden und politische Entscheidungsträger geschult und Raumplanung sowie strategischer Verkehr weiterentwickelt.

 

 

 

Fotocredits: Qualle (creative commons)

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