Speedflatmating: Der neue Trend am Wohnungsmarkt

Stadtentwicklung

Der Wohnungsmarkt ist übersättigt, mit einer Entspannung ist nicht zu rechnen. An dieser Stelle braucht keine Stadt genannt werden, denn dieser Satz trifft leider auf viel zu viele Orte und Länder zu. Die wenig Verdienenden, darunter Jugendliche, leiden am meisten unter dem Problem. Denn eine eigene Wohnung zu finanzieren ist schier unmöglich. Eine WG ist meist die einzig bezahlbare Lösung. Doch wie findet man den passenden Mitbewohner?

WG gesucht (c) Jaro.p Berlin
WG gesucht (c) Jaro.p Berlin

Vor allem in Großstädten wie Hamburg, München oder Wien ist der Wohnraum knapp und unbezahlbar. Auf Seiten wie wg-gesucht.de oder easywg.at tummeln sich Millionen Jugendlicher und organisieren ihre Wohnbesichtigungen. Eine WG kann Spaß oder Frust bedeuten. „Um ein passendes Zimmer zu finden, werden locker 30-50 Besuche unternommen“, so Laura K., eine 21-jährige Studentin, die gerade in Berlin auf Zimmersuche ist. Trotz zahlreicher Angebote ist es eben doch nicht so einfach zueinander zu finden, immerhin geht es mehr als um einen bloßen Kaffeeplausch. Man möchte schließlich zusammen wohnen und das gern für länger. Da sind Fragen wie „was sind deine größten Macken“ oder „putzt du gern“ im Standardrepertoire beim Casting. Und dann gibts meist auch noch mehr als einen Mitbewohner der mit “dem Neuen” einverstanden sein muss.

Auf ’ner fremden Couch fühlst du dich ausgeliefert

Nicht nur im deutschsprachigen Raum ist das allgegenwertig: In London wurde ein Konzept entwickelt, um die Wohnungs- und Mitbewohnersuche zu vereinfachen. Was ausschaut wie eine Flirtparty, ist ein Meet-and-Greet für Wohnungssuchende. Beklebt mit bunten Zettelchen sucht man hier sein Gegenstück. Der Flirtfaktor ist natürlich nicht ausgeschlossen, doch geht es hier darum, dass sich Topf und Deckel, also Suchende und Bietende in entspannter Atmosphäre mitunter auch bei einem Gläschen Wein kennenlernen können, außerhalb der eigenen vier Wände. So können sich auch mehrere Suchende, die sich sympathisch finden, zusammenschließen und sich gemeinsam nach freien Wohnungen umschauen.

It makes sense to check out the people first. By coming to a SpeedFlatmating event you get the chance to meet loads of potential new flatmates in the time it would take you to travel to and look round a single flat (and discover you wouldn’t want to share with the people there anyway). (SpeedFlatmating.co)

Laura findet die Idee super: „Auf einer fremden Couch fühlst du dich doch auch einfach ausgeliefert und eingeschüchtert. In so einer Partyatmosphäre ist alles viel lockerer.“ Dieses Konzept könnte durchaus auch in anderen Städten gut funktionieren und die Wohnungssuche etwas motivierender gestalten. Und wer weiß – vielleicht entstehen dabei Freundschaften fürs Leben.

Fotocredits: Jaro.p

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