The big smoke and the small smoke

Stadtentwicklung

In Toronto wird die Uferpromenade derzeit attraktiver für Touristen, Studenten und Einwohner gestaltet. Die Stadt hat ihren Ontariosee bis dato verschmäht. Auch im Wiener Speckgürtel, im kleinen Korneuburg wird fleißig umgebaut: Die alte Werft am Donauufer wird attraktiver gestaltet.

Toronto Waterfront (Medium)
Die Waterfront in Toronto (c) Andrea Geyer-Scholz

Internationales. In Toronto (Beiname: „The big smoke“) wird seit dem Jahr 2000 das bisher ungenutzte Ufer am Ontariosee zu einer modernen Promenade und schickem, neuen Lebensraum umgebaut. Vorher war dort ein Industriegebiet, das die Stadt vom Wasser trennte. Jetzt sind hier Wohnungen geplant, die bezahlbar für die Mittelschicht sein sollen. Auch die Universität liegt nah am Flussufer. Einladende Wege und viele Grünflächen bieten Erholung für Kanadas Einwohner, Touristen, Familien und Studenten. Künstler, Sportler und Spaziergänger treffen aufeinander.

Die Planung ist gut durchdacht und sehr komplex; die Umsetzung befindet sich aktuell in Phase drei und soll nächstes Jahr beendet sein. „Torontos Wachstum brachte uns zum Überlegen, wie wir bislang ungenutzten Raum bestmöglich verwenden können“, sagt der Bürgermeister der Stadt, Rob Ford. Nun findet auch der Marathon seit dem Jahr 2000 dort statt.

Doch es hagelt bereits Kritik: Die sechsspurige Straße, die zum Erholungsareal überquert werden muss, ohne dass der Verkehr gestoppt oder Fußgänger in Gefahr gebracht werden, hat bislang nur zwei Überführungen. Das reicht nicht bei einer 46 km langen Strecke.

Ein weiterer Minuspunkt: Die Neubesiedlung führt dazu, dass viele Obdachlose, die hier bisher einen Unterschlupf gefunden hatten, durch die Neubauten vertrieben werden.

Think big, think small

Werft Korneuburg (Medium)
Die Werft in Korneuburg (c) Stadtentwicklungsfonds Korneuburg

Im kleineren Rahmen geschieht derzeit etwas Ähnliches im beschaulichen Niederösterreich: In Korneuburg befindet sich seit Jahren ein bislang ungenutztes Gebiet: eine Industrieruine, die brach liegt und das direkt an der schönen Donau. Nun soll das stillgelegte Werftgelände zu einem neuen, öffentlich zugänglichem und gemischtem Stadtteil etappenweise umfunktioniert und wiederbelebt werden. Wohnen und Arbeiten, Forschung, Gesundheit und Bildung finden hier ihren Einklang. „Von sozialem und betreutem Wohnen bis hin zu Premiumwohnungen mit Blick aufs Wasser entsteht hier für alle Generationen ein neues Zuhause in einer Umgebung, in der sich jedermann wohlfühlt“, so Roland Raunig vom Stadtentwicklungsfonds. Er ist erfreut über die vielen Anfragen aus Wien, sowohl von Privaten als auch Betrieben, die es ins Umland zieht. Die nur sieben Kilometer von der Stadtgrenze entfernte Gemeinde bietet günstigere Flächen als in Wien selbst und ist somit attraktiv für Pendler, da zudem die Verkehrsanbindung ausgezeichnet ist. Andreas Fenzl, Leiter des Gewerbebereichs bei Otto-Immobilien, sagt dazu: „Mit rund 120 € netto pro Quadratmeter liegt man in Kor­neuburg weit unter den Preisen Wiens. Dort kosten vergleichbare Liegenschaften 250 € inklusive Aufschließungskosten.“ Das Ziel, die Donau näher zur Stadt zu bringen, fördert in Zukunft auch sicher den Tourismus.

Weiterführende Links:

Waterfront in Toronto

Fotocredits: A. G-S.

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